Samstag, 19. Dezember 2009

Weihnachten in San Francisco

Weihnachten in San Francisco
Titel: Weihnachten in San Francisco
Autor: callisto24
Genre: Crossover, comedy
Fandoms: 24, House, Numb3rs, CSI Miami, Monk, Santa Claus ...
Rating: PG-13
Inhalt: Weihnachtsquatsch
Disclaimer: Nichts davon gehört mir und ich verdiene hiermit auch kein Geld.


* * *

„Ich fühl mich wie zu Gast in einem Agatha Christie Roman“, schimpfte Geheimagent außer Dienst Jack Bauer. „Kaum nehme ich mir ein paar Tage frei, um Weihnachten auszuspannen und schon geschieht ein Verbrechen. Und wer muss es wieder aufklären?“

Sein flammender Blick wanderte über die farblich perfekt abgestimmte und nach Feng Shui Maßstäben berechnete Einrichtung des Wellness-5-Sterne-Hotels und er kratzte sich, vollkommen unpassend, an seinem Dreitagebart.

Captain Stottlemaier, amtierender Chef der Polizei San Francisco blickte vom Tatort auf. Sein Gesicht erhellte sich. „Ach, Mr. Bauer. Das ist gut. Wir können jede Hilfe gebrauchen. Vielleicht, wenn Sie Kontakt zum Präsidenten herstellen?“
„Wieso?“, schnaubte Bauer ungehalten. „Handelt es sich um eine internationale Verschwörung?“
Stottlemaier spielte gedankenverloren mit seinem Schnurrbart, bevor er antwortete.

„Es sieht ganz so aus. Die Täter stehen eindeutig in Kontakt. Demnach muss es sich wohl um ein Netzwerk handeln. Die vermummten Täter schlagen weltweit beinahe zeitgleich zu. Spuren ihres Eindringens finden sich sozusagen in jeder uns bekannten Zivilisation.“
„Verstehe.“

Ein unauffällig wirkender Herr mit schiefgelegtem Kopf in mausgrauem Anzug, der bislang die Wände abgeschritten und unverständliche Worte gemurmelt hatte, trat zu Jack.
Mit leicht zitterndem Finger wies er auf die unmoderne, jedoch überaus praktische Multi-Funktions-Tasche, ohne die der Agent hilflos war und niemals seine vier Wände verlassen würde.
„Ihr Gurt hängt schief.“

Jacks Augenbrauen zogen sich zusammen. Seine Hand fuhr zum Gürtel, doch stieß tatsächlich an die leicht schief hängende Tasche. Doch bevor er mit seiner vernichtenden Antwort heraus platzen konnte, fiel ihm Stottlemaier ins Wort.
„Darf ich Ihnen Adrian Monk vorstellen? Er ist unverzichtbar bei Ermittlungen wie dieser. Sein photographisches Gedächtnis legendär.“

Monk sah betreten nach unten. „Es ist ein Segen und ein Fluch.“
Jack zog eine Augenbraue hoch. „Ach wirklich?“
Doch als Monk sich wieder zu ihm lehnte und seiner Tasche verdächtig nahe kam, beinahe begann an derselben herum zu fummeln, platzte ihm der Kragen.
„Fassen Sie mich nicht an“, bellte Jack empört.
Mister Monk wich erschrocken zurück und hob abwehrend beide Hände.

„Was ist hier los?“
Die Welt verstummte für einen Augenblick. Lediglich wer genau acht gab, konnte in der Ferne leise Engelsgesänge vernehmen.
Eine Lichtgestalt tauchte in der Mitte des gebogenen Eingangstores auf. Die eben noch düstere Atmosphäre machte strahlendem Sonnenlicht Platz und der Himmel leuchtete in einem grellen Königsblau.
Es war Horatio Caine, der sich unter das Volk begab und als erstes seine Sonnenbrille abnahm. Ein lässiges Kopfnicken rief das Team geschulter Spurensicherer auf den Plan.

„Wo ist das Opfer?“ Blitzend blaue Augen huschten über die Anwesenden, blieben für einen Moment an Stottlemaiers aufrechter Gestalt hängen, eindeutig die Gegenwart einer ebenbürtigen Respektsperson anerkennend.
„Kein Opfer“, antwortete dieser. „Aber eine Menge Spuren.“ Er begann aufzuzählen: „Engelshaar, Glitter, Sternenstaub, Lebkuchenbrösel, Glühweinflecken auf dem Teppich…“

Horatio winkte Eric und Calleigh, seinen perfekten Assistenten, die umgehend begannen, die Wände mit farbigen Sprays und feinen Pinseln zu bemalen, bunte Lampen an und aus zu knipsen, bevor sie mit Wattestäbchen die Ecken reinigten.
„Also mich brauchen Sie dann wohl doch nicht“, bemerkte Jack beim Anblick der Reinigungsvorgänge. „Schließlich hab ich Ferien.“

Ein Pfiff ertönte. „Nicht so schnell, mein Freund.“ Dr. House humpelte aus einem Seiteneingang, gefolgt von seinen neuen Assistenzärzten, frisch befördert aus der Serie Scrubs, womit sich auch seine zeitweilig miserable Laune erklären ließ.
Dr. House lehnte sich auf seinen Spazierstock und wedelte mit der Hand. „Noch ist hier jeder verdächtig, wenn ich das richtig sehe. Und Mr. Bauer ist nun mal kein unbeschriebenes Blatt, wenn es darum geht, Vorschriften und Regeln zu übertreten.“
„Ich bezweifle, dass du ans Glashaus klopfen solltest, Gregory“, bemerkte Horatio skeptisch.

„Ha!“ House lachte auf. „Du willst doch nicht etwas behaupten, dass du die Ermittlungen leitest, Caine.“
Horatio setzte seine Sonnenbrille wieder auf. „Ich denke meine Ermittlungserfolge sprechen für sich.“
„Es ist nichts gestohlen worden“, murmelte Adrian Monk leise.
„Nichts gestohlen? Kein Opfer?“ Horatio winkte seinen Mannen. „Ich sehe schon, dann ist dieser Fall unter unserem Niveau.“

„Unter meinem auch“, bemerkte Monk. „Mord ist eigentlich mein Metier.“
„Ruhe“, befahl Stottlemaier. „Wir befinden uns in einer Zwangslage. Vertrauen Sie mir, niemand möchte hier sein. Wir sind hier nur hineingeraten, weil uns die Flucht vor den jahreszeitbedingten Feierlichkeiten offenbar aus den verschiedensten Ecken Amerikas zu dieser Ferienanlage geführt hat. Ob dies etwas zu bedeuten hat? Wir werden sehen.“
House kratzte sich an der Schläfe. „Aber wo liegt denn jetzt das Verbrechen?“

„Das kann ich Ihnen sagen.“ Der Hotelmanager, ein gewichtiger Mann in einem zu engen Seidenanzug mischte sich ein. Er wischte sich mit einem bestickten Stofftaschentuch die Stirn ab, bevor er zu sprechen begann.
„Es ist einfach nicht in Ordnung, dass jeder hergelaufene Tramper in mein schickes Etablissement einbricht und seinen Müll hier verstreut.
„Was für einen Müll denn?“ Jack sah ihn fragend an.
„Na hier, diesen billigen Modeschmuck.“ Der Hotelmanager rümpfte die Nase.
„Tannenzweige! Das trägt man heutzutage nicht mehr. Kerzen, Nüsse, Mandarinen, Lebkuchen? Ich frage mich ernsthaft, was das soll. Totale Geschmacksverirrung. Passt in keine California Diät und besitzt so überhaupt keinen Stil.“
Jack knirschte mit den Zähnen. „Das hört sich allerdings nach einem Verbrechen an, mein Herr. Wissen Sie eigentlich womit ich mich sonst beschäftige? Haben Sie eine Ahnung, was ich alles auf mich nehme, damit Sie Design und Diät zum Sinn und Zweck ihres wertlosen Lebens erklären können?“

„Wie bitte?“ Der Hotelmanager sah ihn entgeistert an. „Ich muss doch sehr bitten. Was erlauben Sie sich?“
House schob sich grinsend näher und klopfte dem geplagten Hotelvorstand beruhigend auf die Schulter. „Nehmen Sie es nicht so schwer. Der Patient leidet definitiv an Selbstüberschätzung, Größenwahn und akuter Gewaltbereitschaft.“
„Sie werden gleich sehen, wie gewaltbereit ich bin.“ Jack hob mit rotem Gesicht die Faust.

„Was zu beweisen war.“ House wich glucksend zurück.
„Was bitte hat Jack Bauers Gewaltbereitschaft mit einem Einbrecher zu tun, der offensichtlich Tendenzen zum Innenarchitekten aufweist?“ Cuddy verschränkte die Arme vor der Brust.
„Pst.“ House legte den Zeigefinger auf die Lippen. „Wir wollten doch nicht, dass unsere kleine Betriebsliaison an die Öffentlichkeit gerät?“
„Zu spät“, murmelte Monk und pustete ein langes, dunkles Haar von der Jacke des Arztes. „Sie sollten außerdem die Lippenstiftspuren im Nackenbereich entfernen.“ Er wand sich angeekelt. „Nathalie! Tuch… schnell!“
„Zurück zum Thema“, brüllte Stottlemaier. „Was sagt die Forensik… äh, Spurensicherung… was auch immer?“
Calleigh warf ihr güldenes Haar zurück, während sie zahllose blitzende Geräte wieder in ihre Tasche beförderte. „Kein Blut, kein gewaltsames Eindringen, keine Zerstörung von Eigentum“, stellte sie fest. „Eric hat DNA – Proben genommen. Eric?“
Eric räusperte sich. „Der Täter ist eindeutig männlich. Das Alter lässt sich schwer bestimmen, aber gewisse Anzeichen lassen darauf schließen, dass er nicht mehr der Jüngste ist.“
„Was für Anzeichen?“ Eric zuckte mit den Schultern.
„Nur so ein Gefühl.“

„Das genügt mir, Eric.“ Horatio nahm seine Sonnenbrille wieder ab. Er überlegte einen Moment, ließ sie dann fallen und trat kräftig darauf.
„He!“ Der Hotelmanager empörte sich erneut. „Das ist Umwelt… äh… Hotelverschmutzung. Ich kann mir keine Überstunden für den Putzdienst leisten?“
Jacks Augen leuchteten auf. „Darf ich auch mal, Kumpel?“
„Nur zu.“ Horatio machte den Weg frei und Jack sprang mit beiden Beinen auf die Brille. „Die nervt mich schon viel zu lange.“
Der Hotelmanager lief grün an. „Das ist nicht die feine Art. Bestimmt nicht das Benehmen, dass ich in einem First Class Hotel voraussetze. Mr. Bauer, ich fürchte, ich muss Sie entlassen, bzw. des Hauses verweisen. Quartieren Sie sich woanders ein.“
„Ich habe nichts kaputt gemacht“, meldete sich Monk zu Wort. „Aber ich weiß jetzt, von wo der Eindringling… äh… eindrang.“
„Ach ja?“ Calleigh fuhr herum, stieß Nathalie beiseite und lächelte Monk süß an. „Ich liebe intelligente Männer.“
„Ähm.“ Monk lockert seine Krawatte. „Also, es lief so ab. Der Täter, ein ziemlich breit gebauter, älterer Herr in rotem Samt, rutschte den Kamin herab, genau hier.“ Er wies auf einen glänzend roten Fussel, der sich in der schmiedeeisernen Verzierung verfangen hatte. „Und dies hier sind eindeutig Haare aus einem weißen Bart, getränkt mit Milch, behaftet mit Krümeln süßer Plätzchen.“

Monk schauderte. „Es sollte Bartträgern verboten werden, in der Öffentlichkeit Nahrung zu sich zu nehmen.“
„Schon gut“, brummte Stottlemaier. „Wir haben also ein Profil, zumindest ein äußerliches. Fehlt noch die Motivation für die Untat.“
Jack Bauer schob ein Magazin in seine Waffe. „Unruhestifter brauchen kein Motiv. Es geht ihnen darum, die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen. Ihr Ziel ist die Anarchie. Barttragende Samtanzüge passen exakt zu diesem Gesindel.“
„Es waren allerdings mehrere“, brummte Stottlemaier. „Zeugen berichten von kleinwüchsigen Gestalten mit tief in die Stirn gezogenen, grünen Zipfelmützen.“
„Was für Zeugen?“, erkundigte sich Horatio und griff unwillkürlich nach der nicht mehr vorhandenen Sonnenbrille.
„Ein Brot und ein Zauberlehrling“, beeilte Eric sich zu versichern. „Die Kollegen von Numb3rs haben sie gerade vernommen. Professor Eppes hatte in seiner Jugend einen Aushilfsjob am Nordpol, besitzt Kontakte aus erster Hand.“
„Aha“, donnerte Jack. „Die Spur verdichtet sich.“

„Ganz genau.“ Charlie Eppes, einen extrem verlegenen Gesichtsausdruck und eine bekritzelte Schiefertafel vor sich her tragend, betrat den Raum. „Ich wollte meine pubertären Ausfälle eigentlich geheim halten, aber wenn es um die Sache geht…“
Er schluckte und winkte Bernd das Brot und Harry Potter zu sich. „Diese beiden werden Licht in die Angelegenheit bringen.“
Harry nickte und lehnte sich auf seinen Besen. „Rudolf das Rentier führte den Fluchtwagen. Ich konnte ihn sofort identifizieren. Seine Nase leuchtete.“
„Ich hasse Weihnachten“, warf Bernd ein.
„Wie bitte?“, erkundigte sich Stottlemaier.
Bernd stöhnte. „Hallo?
Santa?
Der Nikolaus? Der Typ mit den Geschenken, der durch den Kamin rutscht?“

Charlie Eppes drängelte sich eifrig vor. „Genau das haben meine Berechnungen aufgrund der 12-heiligen Nächte Theorie ergeben. Addiert man noch die Wartezeit von 24?“
„Was? Schon wieder nur 24 Stunden? Ich bestehe auf einem richtigen Urlaub“, schimpfte Jack.
House schüttelte den Kopf. „Es geht nicht immer nur um dich, Jacky. Du musst etwas gegen deinen Narzissmus tun. Vielleicht kennt Adrian einen guten Therapeuten.“
„Ein Jack Bauer braucht keine Therapie“, schmollte Jack. „Wäre ja noch schöner. Ich warte bis Sylvester und dann jage ich was in die Luft. Damit geht es mir gleich besser.“
„Ja, das hilft mir auch alljährlich“, nickte Horatio.
„Also abgemacht“, rieb Stottlemaier sich die Hände. „Wir treffen uns in einer Woche zum Showdown. Ich denke, es sollte etwas Großes sein, die CTU, FBI Zentrale, ein Filmstudio… etwas das uns seelisch so richtig befreit. “

„Aber nicht hier“, warf der Hotelmanager ein und legte die Stirn in Falten. „Andererseits - man könnte natürlich eine Doku-Soap darüber drehen: Stressbewältigung a la Carte mit explosivem Finale. 7 Tage, 7 Helden und ein Feuerwerk.“
„Bist du dabei, Adrian?“ Jack drehte sich zu ihm um. „Wir brauchen jemanden, der nachher aufräumt.“
„Aufräumen?“ Monk sah Natalie fragend an. „Aber was ist jetzt mit dem Fall?“
„Vergiss den Fall“, sagte seine Assistentin strahlend. „Ich glaube, eine kleine Explosion könnte auch den unterdrückten Ärger über meine schlechte Bezahlung freisetzen.“
„Das ist die rechte Weihnachtsstimmung.“ House rieb sich die Hände. „Lass dich küssen, Cuddy. Jetzt geht’s los.“

* * *

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